Unter Rohrschweißen versteht man den Prozess, bei dem zwei Rohrabschnitte durch die Herstellung einer dauerhaften Schweißnaht miteinander verbunden werden. Die konkrete Methode zum Rohrschweißen hängt von Faktoren wie dem Rohrmaterial, dem Durchmesser, der Dicke und der gewünschten Schweißqualität ab. Hier ist ein allgemeiner Überblick über die gebräuchlichste Methode zum Rohrschweißen:
Vorbereitung: Die richtige Vorbereitung ist entscheidend für ein erfolgreiches Rohrschweißen. Dabei werden die Rohrenden gereinigt, um Schmutz, Öl oder Verunreinigungen zu entfernen, die die Qualität der Schweißnaht beeinträchtigen könnten. Die Rohrenden werden typischerweise abgeschrägt, um je nach Schweißverfahren und Rohrmaterial eine V- oder U-Nut zu erzeugen.
Zusammenfügen und Ausrichten: Die beiden zu verbindenden Rohrabschnitte werden ausgerichtet und zusammengefügt. Die richtige Ausrichtung ist wichtig, um eine genaue Verbindungsgeometrie sicherzustellen und übermäßige Lücken oder Fehlausrichtungen zu vermeiden, die zu Schweißfehlern führen können.
Auswahl der Schweißmethode: Basierend auf dem Rohrmaterial, den Projektanforderungen und der verfügbaren Schweißausrüstung wird die geeignete Schweißmethode ausgewählt. Zu den gängigen Schweißmethoden zum Rohrschweißen gehören:
Wolfram-Inertgas-Schweißen (WIG): WIG-Schweißen oder Gas-Wolfram-Lichtbogenschweißen (GTAW) wird üblicherweise zum Rohrschweißen verwendet, insbesondere für Edelstahl und Nichteisenmetalle. Es verwendet eine nicht verbrauchbare Wolframelektrode und einen Schutzgasschutz.
Schutzgasschweißen (SMAW): SMAW oder Stabschweißen ist eine vielseitige Methode, die für verschiedene Rohrmaterialien geeignet ist. Dabei wird eine mit Flussmittel beschichtete abschmelzende Elektrode verwendet, die während des Schweißvorgangs ein Schutzgas erzeugt.
Gas-Metalllichtbogenschweißen (GMAW): GMAW oder Metall-Inertgas-Schweißen (MIG) wird häufig zum Schweißen von Kohlenstoffstahl- und Edelstahlrohren verwendet. Es verwendet eine kontinuierlich zugeführte Drahtelektrode und ein Schutzgas.
Fülldrahtschweißen (FCAW): FCAW ähnelt dem GMAW, verwendet jedoch einen Fülldraht, der sein eigenes Schutzgas liefert. Es kann zum Rohrschweißen im Freien oder bei Wind geeignet sein.
Unterpulverschweißen (SAW): UP ist ein Schweißverfahren, bei dem eine durchgehende Drahtelektrode in die Verbindung eingeführt und mit einer Flussmittelschicht bedeckt wird. Es wird üblicherweise für dickere Rohre und die Produktion großer Stückzahlen verwendet.
Schweißprozess: Sobald die Schweißmethode ausgewählt ist, wird der Schweißprozess gemäß der spezifischen Technik für diese Methode durchgeführt. Dazu gehört in der Regel das Zünden eines Lichtbogens, die Aufrechterhaltung der richtigen Wärmezufuhr und das schrittweise Voranschreiten entlang der Verbindung, um eine vollständige Verschmelzung und ordnungsgemäße Verstärkung sicherzustellen.
Inspektion und Endbearbeitung nach dem Schweißen: Nach Abschluss der Schweißung wird die Verbindung auf etwaige Mängel oder Unvollkommenheiten untersucht. Um die Qualität der Schweißnaht sicherzustellen, können zerstörungsfreie Prüfmethoden wie Sichtprüfung, Röntgen- oder Ultraschallprüfung durchgeführt werden. Notwendige Reparaturen oder Anpassungen werden durchgeführt und die Schweißnaht kann bei Bedarf einer Wärmebehandlung nach dem Schweißen unterzogen werden. Abschließend wird die Schweißnaht häufig gereinigt und nachbearbeitet, um die gewünschten Spezifikationen zu erfüllen.
Es ist wichtig zu beachten, dass das genaue Schweißverfahren und die genauen Anforderungen je nach Projekt, Rohrmaterial, Industriestandards und geltenden Vorschriften und Vorschriften variieren können. Qualifizierte Schweißer mit Erfahrung im Rohrschweißen sollten etablierte Verfahren und Richtlinien befolgen, um die Integrität und Qualität der Schweißnähte sicherzustellen.